Lichter, Engel und Weihnachtsmänner

Prag_WeihnachtenVon wunderbar bis schrecklich – die Weihnachtsbeleuchtung in unseren Städten. Ein audiovisueller Streifzug in der Adventszeit: die Weihnachtsbeleuchtung von Prag und Amsterdam im Vergleich.

Weihnachtsdekoration oder Weihnachtsschmuck, sagt das Lexikon, ist die optische Ausgestaltung innerhalb und außerhalb von geschlossenen Räumen mit (vor-)weihnachtstypischen Objekten. Heutzutage gibt es in fast allen Innenstädten Europas Weihnachtsdekoration: Weihnachtsmärkte, Weihnachtsbäume, Weihnachtsbeleuchtung.

Aufgebaut werden die Dekorationen oft bereits Mitte November, abgebaut erst im Januar. Die Adventszeit hat sich ausgedehnt: von einer vierwöchigen Phase hin zu einer fünften Jahreszeit. Nicht eine zunehmende Christianisierung ist die Ursache, oder dass sich immer mehr Leute dem christlichen Glauben zuwenden würden. Der wahre Grund liegt auf der Hand: Im Weihnachtsgeschäft kann sehr viel Geld verdient werden.

Schädlich für Umwelt

Weihnachtsbeleuchtung hat durch den oft als unangemessen hoch bewerteten Energieverbrauch nicht zu unterschätzende negative Folgen für die Umwelt. Eine Studie des Ökostrom-Anbieters Lichtblick, die Mitte Dezember dieses Jahres in Hamburg präsentiert wurde, ergab: Allein in deutschen Haushalten werden für Weihnachtsbeleuchtung 500 Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht. Dies würde ausreichen, um 140´000 Haushalte ein Jahr lang durchgehend mit Energie zu versorgen.

Ergebnisse der repräsentativen Befragung zeigen, dass an Heiligabend rund 8.5 Milliarden kleine Deko-Lämpchen in den Stuben und an den Fenstern leuchten. Zumindest auf Weihnachtsmärkten werden traditionelle Glühlampen in letzter Zeit immerhin allmählich durch Leuchtdioden mit erheblich geringerem Stromverbrauch ersetzt.

Santa Claus statt Nikolaus

Die Weihnachtsbeleuchtung in den europäischen Städten hat sich immer mehr angeglichen. Ein Unterschied aber ist festzustellen: Während Prag auf christliche Symbole wie Kreuze oder Engel setzt, findet man in Amsterdam im Advent 2011 vorwiegend international bekannte Figuren: Rentiere und Weihnachtsmänner. Diese sehen oft eher aus wie der amerikanische Santa Claus als wie der europäische heilige Nikolaus. Nationaltypisch ist nur mehr wenig: Vielmehr kann eine gewisse Amerikanisierung festgestellt werden. Ein Trend, der nicht überall auf Verständnis stösst.

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