Die andere Weihnachtsgeschichte

frueher_lametta_cDie meisten Weihnachtsmärchen sind süss, schön und schnulzig. Für einen grimmigen Opa, der sich widerwillig auf die Suche nach einem Geschenk für seinen Enkel macht, gibt es in den meisten Geschichten kein Platz. Bei Loriot wird der grimmige Greis zum Protagonisten in der Kurzgeschichte „Spielwaren“. Zurücklehnen und zuhören:

Spielwaren: [audio:http://produktion.mazblog.ch/wp-content/uploads/2011/12/Loriot1.mp3|titles=Loriots Weihnachtsgeschichte]

Loriots Kurzgeschichte „Spielwaren“ ist zusammen mit weiteren Geschichten in dem Buch „Früher war noch viel mehr Lametta. Hinterhältige Weihnachtsgeschichten“ erschienen (Diogenes Verlag). Das Buch soll Balsam für die Seelen aller Weihnachtsgeschädigten sein und ihnen den vorweihnachtlichen Graus mit Humor versüssen.

Neben Loriot geben unter anderem auch Erich Kästner, Ingrid Noll und Martin Suter ihre gemeinen Geschichten zum Besten. So schreibt Kästner über Würstchen mit Kartoffelsalat und Senf und was diese weihnachtliche deutsche Tradition mit dem Verschwinden eines gewissen Felix zu tun hat.

Bei Noll hält eine spätsommerliche Romanze nur bis kurz vor Heiligabend und nimmt dann ein jähes Ende. Nicht ganz unschuldig sind dabei ein Junge namens Nico, der gerne Kriegslieder des Urgrossvaters trällert und ein eifersüchtiger Ehemann, der rot sieht.

Suter erzählt von einem Herr Schäfli, den das Kerzenlicht des Adventskranzes schaudern lässt, Weihnachtsgespräche in die Flucht schlagen und Geschenke nicht interessieren.

Das Buch verspricht Geschichten mit Witz und Zynismus, etwas für alle Weihnachtsmuffel. Viele Geschichten halten das Versprechen nach „hinterhältigen Weihnachtsgeschichten“ jedoch nicht – kommen sie doch ziemlich platt, träge und humorlos daher.

Aber: Für alle interessierten Weihnachtsmuffel gibt es hier eine Hörprobe aus dem Hörbuch zu „Früher war noch viel mehr Lametta“.

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