Winterzeit – Nebelzeit

nebelmeerDer November 2011 war wetterbedingt in vielerlei Hinsicht aussergewöhnlich. In weiten Teilen der Schweiz war dieser Monat der trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 150 Jahren. In Altdorf erlebte man dank des Föhns mit 23.1 Grad Celsius den wärmsten Novembertag überhaupt, in Glarus die wärmste Novembernacht (mit einem Temperaturminimum von 19.7 Grad). An vielen Wetterstationen wurden schliesslich Rekord-Sonnenscheindauern gemessen: täglich fünf bis neun Stunden Sonne auf dem Säntis, vom 9. November bis Monatsende.

Das Mittelland ist Nebelland

In den niederen Lagen jedoch vermieste ein Phänomen diesen goldenen Monat: der Nebel. Vom Neuenburgersee bis hin zum Bodensee war das Mittelland meistens vom Nebel eingedeckelt. Sonne drang nur selten hindurch. So erreichte die Sonnenscheindauer in diesen Regionen auch nur 80 bis 100 Prozent der Norm zwischen 1961-90, wie dem Klimabulletin November von MeteoSchweiz zu entnehmen ist.

Ausgedehnte Nebellagen sind in der Schweiz freilich kein seltenes Phänomen: Sobald die Tage kühler werden, bilden sich in den niederen Lagen nördlich der Alpennordseite vor allem Hochnebel. Bedingt durch die Troglage des Mittellandes zwischen Jura- und Alpengebirge kann dieser Nebel während windarmen Hochdrucklagen nicht entweichen. Am meisten vom Nebel heimgesucht werden das Reusstal, das Berner Seeland, das Unterthurgau sowie die Stadt Luzern. Das „Nebelmeer“ sorgt sogar dafür, dass die jährliche Sonnenscheindauer in der Alpenregion höher ist als im Mittelland.

Nebelkarte Schweiz:

http://nebelkarte.ch

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