Beleuchtungsterroristen zur Weihnachtszeit

beleuchtungsterrorSie schlagen wieder zu: die Beleuchtungsterroristen unter uns. Zur Weihnachtszeit packen sie ihre LED-Leuchten, Lichterketten und blinkenden Rentiere aus den Dachstöcken und strahlen um die Wette.

Es weihnachtet sehr – immer früher, immer greller. Dass Kaufhäuser bereits kurz nach Ostern ihr Weihnachtssortiment auslegen, ist kein neues Phänomen. Dass Nachbarn jedoch nach amerikanischem Vorbild bereits Anfang November ihre Häuser in leuchtende, blinkende, bunte LED-Lichtblitze verwandeln, schon.

Das Haus meiner Familie ist weiterherum eines der wenigen, die nicht elektrifiziert sind. Einzig ein paar Kerzen stehen in Laternen vor unserer Haustüre – sehr oldschool. Um uns herum jedoch leuchten Rentiere aus Glühbirnen, blinken moderne LED-Stangen von Balkonen, sind ganze Dächer mit Lichterketten umrahmt.

Rettet das Klima – stellt eure Weihnachtsbeleuchtung ab

Vor einem Jahr rief auf Facebook eine Gruppe dazu auf, die Weihnachtsbeleuchtung am 23. Dezember für eine Stunde auszuschalten – „als Zeichen gegen den Klimawandel“. Scheinheiliger geht es nicht. In Realität überbieten sich die Beleuchtungsterroristen mit von Jahr zu Jahr ausgefalleneren Installationen: ausgefallener, farbiger und vor allem heller als der Nachbar soll dein Heim leuchten. In meinem Schlafzimmer wird es dadurch nachts so grell, als würden Autoscheinwerfer auf mein Bett strahlen. Angenehm ist das nicht.

Den Gipfel des Beleuchtungsterrors erreicht jedoch der Weihnachtsmarkt im Zürcher Hauptbahnhof: Der Swarovski-Baum ist an Grässlichkeit nicht zu überbieten. Zwar leuchtet er nicht von selbst, doch aufgrund zahlreicher Scheinwerfer strahlt das mit Glaskristallen behangene Unding noch bis ins hinterste Gleis. Wie will man so jemals den Stern von Bethlehem sehen?

 

Hier sinniert auch Dr. Robin Rehmann auf Kult.ch über Weihnachtsbeleuchtung, „Weihnachtsmoves“ und andere Alltäglichkeiten.

Hier schreibt der Züritipp über die Beleuchtung in Zürcher Wohnquartieren.

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